Joseph Pilates, geboren 1880 in der Nähe von Düsseldorf, war ein Kämpfer. Er war ein kränkliches Kind, litt an Asthma, Rachitis und Rheuma. Mit seinem starken Wille und einer Offenheit für diverse körperliche und geistige Trainingsideologien veränderte er seine Disposition. Er wurde 87 Jahre alt und lebte seine Vision, dass körperliche und geistige Erfüllung die Grundsteine für ein glückliches Leben sind.

Als Pionier erkannte er schon 1914, als er seine Methode zu entwickeln begann, dass eine stabile Rumpfmuskulatur die Haltung verbessert und somit energieeffizientere Bewegungen ermöglicht. Während des Ersten Weltkrieges wirkte er als Kriegsgefangener in einem Internierungslager als Krankenpfleger. Er handelte gegen die damalige rehabilitative Grundlage, Bettlägerige möglichst lange immobil zu halten und baute Krankenbetten zu Reha-Geräten um. So ließ sich teilbelastend Kraft dynamisch und ganzheitlich aufbauen.

Auch heute gewinnen Tänzer*innen und (Hochleistungs-)Sportler*innen so wertvolle Zeit. Der Wiedereinstieg in ihr Training gelingt schneller. Pilates wirkt aber auch Verletzungen und Schmerzen präventiv entgegen, die durch muskuläre Dysbalancen auf Grund ungünstiger Haltungsmuster und einseitiger Bewegungsabläufe im Beruf oder Alltag oder bedingt durch angeborene strukturelle Einschränkungen entstehen. Pilates optimiert Körperwahrnehmung, Koordination und Balance. Durch bewusstes Atmen und Konzentration beim Üben eignet sich Pilates darüber hinaus hervorragend zur Stressbewältigung.

Die Craniosacrale Therapie setzt ganzheitlich an. Sie ist eine sanfte manuelle Körpertherapie, die die Tiefenentspannung und Harmonie des menschlichen Seins ermöglicht. Dadurch kann man seine Ressourcen und Selbstheilungskräfte ausschöpfen und aktivieren. Sie hat ihre Ursprünge in der von Andrew Stills (1828-1917) entwickelten Osteopathie. Das Craniosacrale System bezieht sich auf die funktionelle Einheit des Schädels (Cranium) und des Kreuzbeins (Sacrums). Verbunden werden sie nicht nur strukturell, z. B. über Nervenstränge, Muskeln und Bänder der Wirbelsäule, sondern auch über den Liquor (die Gehirn-und Rückenmarkflüssigkeit), welcher sich in einer permanenten rhythmischen Pulsation befindet. Diese Bewegung wird auf den ganzen Körper übertragen und kann von Therapeuten erfühlt werden. Unregelmäßigkeiten/Abweichungen vom Craniosacralen Rhythmus weisen auf eine Überbelastung des Systems hin. Die Ursachen können körperliche oder strukturelle Einschränkungen, stressbedingte übererhöhte Aktivitäten des Nervensystems und emotionale oder seelische Blockaden, die in den Geweben gespeichert sind, sein. Die Biodynamische Craniosacrale Osteopathie wurde von Dr. William Garner Sutherland (1873-1954) begründet. Diese Form der Craniosacralen Therapie befasst sich mit den energetischen Aspekten des Craniosacralen Systems und ist die Basis der biodynamischen Craniosacrale Therapie. Dr. Sutherland war überzeugt, dass der “Primär Respiratorische Mechanismus“, ausgedrückt durch den Craniosacralen Rhythmus, das treibende Element unseres Lebens ist.

1978 entwickelte D.O. John Upledger das “ PressureStatModel“ , ein Modell das die Funktion des Craniosacralen Systems und die Nutzung dieses Wissen für die Evaluierung und Behandlung verschiedene Gehirn -und Rückenmarkserkrankungen erklärt. Er gründet seine CranioSacral Therapy und die SomatoEmotional Release Technique.

In beiden und späteren Entwicklungen stehen der Glauben in die Weisheit der Körper und die Fähigkeit sich selbst heilen zu können im Vordergrund.